Erfolgsgeschichten / Mansfeld

Mansfeld

Die Stadt Mansfeld mit ihren knapp 10.000 Einwohnern erstreckt sich an den östlichen Ausläufern des Harzes im Landkreis Mansfeld-Südharz. Aufgrund der 15 Ortsteile und der damit verbundenen Fläche von ca. 144 km2 gibt es genug Einsatzszenarien für GI Systeme. Die Datengrundlage bilden die offiziellen ALK Daten vom Landesamt für Vermessung und Geoinformation Sachsen-Anhalt. Hinzu kommen Luftbilder, topographische Karten, Openstreetmap Daten und eigene Daten.

Zu Beginn der GIS Nutzung, ab ca. 2000, gab es nur ein kommerzielles GIS auf einem Arbeitsplatz. Dort waren nur die ALK Daten verfügbar. Im Laufe der Zeit mussten aber die vorhandenen Daten von mehr Mitarbeiterinnen genutzt werden. Es kam dann eine Webbasierte GIS Viewer Lösung im Rahmen des schon sehr lange im Einsatz befindlichen Archikart hinzu.

Mit der Verfügbarkeit von Luftbildern und topographischen Karten kamen neue Herausforderungen und Möglichkeiten dazu. Auf der einen Seite konnten durch die Nutzung der Luftbilder viele Problemstellungen gelöst werden, die mit reinen ALK Daten nicht möglich gewesen wären. Auf der anderen Seite mussten die Datenmengen erst einmal bewältigt werden. Da die IT der Stadt Mansfeld schon immer in großem Maße Open Source Software eingesetzt hat, lag es nahe, auch hierfür entsprechende Produkte zu suchen und zu evaluieren. Es ging im wesentlichen darum, die 59 Luftbilder, was ca. 24 GB Gesamtvolumen entspricht, performant und flexibel zu nutzen. Das einzelne Bild ist ca. 400MB groß, hat eine Auflösung von 10.000 x 10.000 Pixel, deckt eine Fläche von 2.000 x 2.000 m ab, was einer Bodenauflösung von 20 cm entspricht. Wobei die 24 GB an Bilddaten sicher erst den Anfang darstellen. In Zukunft ist sich damit zu rechnen, dass die Bilder höher auflösen.

Die Geodateninfrastruktur der Stadt Mansfeld besteht derzeit aus einem GeoServer, zwei PostGIS Installationen, diversen Shapefiles im Netzwerk, einer webbasierten Viewer Lösung (ARCHIKART-Karthago), momentan noch einem propritärem GIS Arbeitsplatz und OpenJUMP auf diversen Arbeitsplätzen.

Für alle Mitarbeiterinnen und Ämter besteht die Möglichkeit über den Viewer auf den gesamten Geodatenbeand zu zugreifen. Mit OpenJUMP werden die eigenen Daten erfasst und gepflegt. Das geschieht meist Datei basiert im Shape oder JML Format. Je nach Anwendungsfall werden die Daten dann z.B. in die PostGIS Datenbank übernommen und weiter verarbeitet. Bisher wurden folgende Datensätze erfasst:

Für den Einsatz von OpenJUMP sprechen mehrere Gründe. Generell ist es wünschenswert und oft zwingend erforderlich, dass man die Daten in offenen Systemen oder Formaten speichert. Was nützen die besten Daten, wenn man sie nicht so nutzen kann, wie man das möchte. Diesbezüglich sind kommerzielle Systeme immer sehr eingeschränkt oder man muss teure Export- und Importschnittstellen kaufen. Dabei ist ein separater Export-/Importprozess immer eine ungünstige Variante. Viel sinnvoller ist es doch die Daten gleich dort abzulegen, von wo aus auch der Zugriff der anderen Systeme erfolgt. Gerade im GIS Bereich gibt es sehr gute offene Standards und somit wenig Gründe für geschlossene, proprietäre Formate.

Die gute Unterstützung von offenen Standards hat uns die Einbindung der Rasterkarten über den GeoServer sehr erleichtert. Für die kommerzielle Software müssen die Bilder immer erst durch einen Dienstleister in ein spezielles Format konvertiert werden. Eine WMS Schnittstelle wäre zwar lieferbar, aber verursacht auch nicht unerhebliche Kosten.

Die gute Anpassparkeit, die Integrationsfähigkeit und der offene, transparente Entwicklungsprozess von OpenJUMP ist auch ein nicht zu vernachlässigender Fakt. Dadurch war es möglich OpenJUMP mit Archikart zu koppeln.

Der Ressourcenverbrauch auf der Festplatte ist für heutige Verhältnisse sehr gering. OpenJUMP benötigt je nach installierten Plugins zwischen 20 und 40 MByte. Durch die separate Datenhaltung, sind Updates unkritischer durchzuführen. Es muss keine Datenmigration wegen einer neuen Version durchgeführt werden. Ebenso muss man dann nicht alle Arbeitsplätze auf ein und der selben Version vorhalten.

Zu guter Letzt sind noch die fehlenden Lizenzkosten zu nennen. Damit ist man nicht auf ein paar wenige Systeme beschränkt, sondern kann die Software dort einsetzen wo sie benötigt wird. Die fehlenden Kopierschutzmaßnahmen (Dongle) machen es auch dem Administrator einfacher.

Jedes System hat natürlich auch Nachteile. Da Open Source Software bevorzugt offene Standards unterstützt und es schwierig ist proprietäre Schnittstellen zu implementieren, kann es in gemischten Umgebungen zu Problemen führen. Wenn vorgegeben ist, dass die Daten in einem proprietären Format abgelegt oder nur über eine proprietäre Schnittstelle angesprochen werden können, ist das meist nur sehr schwer zu lösen.

Das Fehlen einer einfachen, aber genauen Drucklösung für OpenJUMP stellt momentan auch noch ein Problem dar. Falls man für Ausdruck andere Software einsetzt oder OpenJUMP zum Bearbeiten, Analysieren nutzt, kann man das vernachlässigen.

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